75.000 zusätzlich benötigte Pflegekräfte bis 2030 in Österreich: Die Pflege wird eines der
meistgefragten Berufsfelder der Zukunft sein. Die Treiber sind der massive Rückgang der
familiären Pflege, weitere Überalterung der Gesellschaft und die bald kommende Pensionierungswelle in der Pflegebranche. Das bedeutet ein riesen Potential für junge Menschen, aber vor allem auch für Umzuschulende.
„Österreichs starke Region hat sich früh für diese kommende Herausforderung richtig aufgestellt, denn dieser Fachkräftemangel könnte sonst schwerwiegend für die gesamte Gesellschaft werden,“ analysiert Manuela Khom, Landtagspräsidentin Steiermark und Vorsitzende der Region Murau Murtal: „Es ist an der Zeit, auch den Beruf an sich sowie die Rahmenbedingungen noch anziehender zu machen. Bereits ab 2024 droht ein erster Engpass aufgrund des Rückgangs der Absolventen!“ Seitens des AMS existieren bereits zahlreiche Anreize für Arbeitssuchende, diesen zukunftssicheren Weg zu gehen.
Alle Zahlen zeigen Handlungsbedarf
Die demografische Entwicklung und Vollbeschäftigung macht es Familien zunehmend unmöglich, sich im ausreichenden Maß um die Eltern zu kümmern, vor allem wenn erhöhter Pflegebedarf besteht. „Allein der Anteil der über-85-Jährigen wird sich bis 2030 verdoppeln. Außerdem ist derzeit ein Drittel der Pflegekräfte bereits über 50 Jahre. Dieser Entwicklung müssen wir entgegensteuern und weiter alle erforderlichen Schritte setzen!“, unterstreicht Manuela Khom die Dringlichkeit der Situation. Eine Studie der Gesundheit Österreich GmbH im Auftrag des Sozialministeriums warnt weiters vor einem Sinken des Anteils der erwerbsfähigen Bevölkerung, was den Trend zusätzlich verschärft.
Ergreifen wir eine Riesen-Chance
„Allein in der Region Judenburg herrscht aktuell ein Bedarf von fast 200 Pflegekräften – wenn man diesen Bedarf für 2030+ nach den prognostizierten Trends annähernd verdoppelt und dann auf alle Gemeinden umlegt, wo die Situation ja kaum eine andere ist, bekommt man ein Gefühl für das große Zukunftspotential des Beschäftigungsszenarios. Dazu arbeiten wir mit dem AMS, den Trägereinrichtungen und Ausbildungsstätten gerade weitere Konzepte zur Attraktivierung der Pflege- und Betreuungsberufe aus“, erläutert Manuela Khom, die diese neu entstehenden Arbeitsplätze als positiv für die lokale Wertschöpfung und die Beschäftigungsmöglichkeiten sieht.
Starkes Ausbildungsangebot in der Region
Mit der neuen 3,5-jährigen Schulform zur Pflegeassistenz bietet die Region Murau Murtal mit der Fachschule für Land- und Ernährungswirtschaft Feistritz-St. Martin in Kooperation mit der Schule für Gesundheits- und Krankenpflege Stolzalpe ab Herbst 2021 erstmalig die Möglichkeit, die Ausbildungspflicht und den gesetzlich anerkannten Gesundheitsberuf zur Pflegeassistenz zu absolvieren.